Ingo Zacharias

Freiheit des Jetzt

Vom Gedanken-Ich zur Präsenz-Identität

Monat: Januar 2016

Toni Packer: Was ist das Ich?

Es ist ein trüber Tag heute! Dunkel, wolkig, kalt, neblig und windig. Diese ganze Sache mit „dem Wetter“ ist so erstaunlich. Wir nennen es „Wetter“, aber was ist es wirklich? Wind, Regen, Wolken, die langsam vorbeiziehen. Nicht die Worte, mit denen man es benennt, sonder nur das Dunkeln, Blasen, Zerstieben, Nass-Werden, und dann das Aufleuchten, wenn blauer Himmel mitten in der Dunkelheit auftaucht, und Sonnenstrahlen auf nasse Gräser und Blätter scheinen.

Nicht mehr lange und dann werden da Frost, Schnee und Eisflächen sein. Und dann wird es wieder wärmer, alles schmilzt, überall sickerndes Wasser. Die schmutzige Strasse funkelt an frühen Frühjahrstagen von lauter Strömen aus nassem Silber. So – was ist „Wetter“ anderes als die andauernde Veränderung der Bedingungen auf dieser Erde und all die menschlichen Gedanken, Gefühle und Unternehmungen, die davon beeinflusst sind? Mögen und Nicht-Mögen, Depression und Stolz, Aufbau und Zerstörung. Ein andauernder, sich immer verändernder Strom von Ereignissen, der nirgends verweilt. Es gibt keine Entität „Wetter“, außer im darüber Denken und Sprechen.

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Katsuki Sekida: Ein steter Strom von Gegenwärtigem

Im absoluten Samadhi gibt es keine Zeit. „Keine Zeit“ – das heißt: nur die gegenwärtige Zeit. Das ist nicht nur im Samadhi wahr, das man im Zazen erreicht, sondern auch immer dann, wenn Sie sich ganz auf etwas Ernsthaftes einlassen. Wenn Sie zum Beispiel eine wichtige Untersuchung anstellen, kann es sein, dass Ihnen die Zeit beträchtlich verkürzt erscheint. Eine Stunde verfliegt wie fünf Minuten. Wenn man Sie darauf aufmerksam macht, dass die Zeit abgelaufen ist, werfen Sie einen Blick auf die Uhr im Raum und vermuten fast, jemand müsse die Zeiger verstellt haben.

In Wirklichkeit waren Sie in einer Art Samadhi in Ihrer Arbeit aufgegangen, dass Ihre psychologische Zeit ganz kurz geworden ist. Ihre Aufmerksamkeit war ganz auf Ihre Tätigkeit gerichtet, und für die Reflexionstätigkeit des Bewusstseins blieb nichts übrig. Sie waren ganz und gar hingegeben, und darum waren Sie sich Ihrer selbst, Ihrer Gedanken oder Ihres Verhaltens gar nicht bewusst. Sie waren zeitlos. Oder, mit anderen Worten, Sie waren in reiner Gegenwart, und in dieser Gegenwart kommt und geht vieles, spielen sich Dinge ab und hören auf.

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Eckhart Tolle: Vom Objektbewusstsein zum Raumbewusstsein (Teil 2)

So sieht die Wirklichkeit der meisten Menschen aus: Sobald etwas wahrgenommen wird, wird es vom Phantomselbst, dem Ego, benannt, interpretiert, mit etwas anderem verglichen, geschätzt, verabscheut und als gut oder schlecht bewertet. Die Leute sind in Gedankenformen, im Objektbewusstsein gefangen.

Du kannst erst spirituell erwachen, wenn das zwanghafte, unbewusste Benennen abklingt oder du dir seiner zumindest bewusst wirst, sodass du es beobachten kannst, während es geschieht. Es ist dieses ständige Benennen, das dem Ego als dem unbeobachteten Denken seinen Platz sichert. Sobald es jedoch nachlässt oder du dir wenigstens seiner bewusst wirst, entsteht innerer Raum, und dann bist du nicht länger Sklave deines Denkens.

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