Hier findest du alle meine Facebook-Beiträge im April 2021.
„Jesus ist der Angeklagte, aber zugleich ist er souverän. Er ist der eigentlich Handelnde. Er offenbart sich vor Pilatus als der wahre König. Doch: ‚Mein Königtum ist nicht von dieser Welt.‘ (18,36)
Für mich ist dies der zentrale Satz der sieben Szenen vor Pilatus. Jesus kommt aus einer anderen Welt, aus der göttlichen Welt. Diese wirkliche Welt ist für Pilatus, der nur das Vordergründige sieht, verschlossen. Jesus ist der wahre König, der absolut frei ist und über sich selbst bestimmt. Über ihn hat diese Welt keine Macht.
Was Jesus von sich sagt, das gilt auch für uns. Und darin besteht für mich das Geheimnis der Erlösung, das in Jesu Passion und Sterben offenbar wird. Jeder von uns ist ein König, eine Königin. Es ist in uns eine Würde, die nicht von dieser Welt ist. Daher hat die Welt keine Macht über uns.
Das Paradox besteht für mich darin, dass diese Würde gerade in der Passion sichtbar wir, dort, wo wir schwach sind, wo wir bedrängt, verurteilt, gegeißelt, verletzt, gekränkt, hinaus gestoßen, fallengelassen, festgenagelt, durchbohrt und gekreuzigt werden.
Es gibt in uns einen Raum, in dem uns niemand verletzen kann. Meine königliche Würde kann mir niemand nehmen, auch wenn ich nach außen hin versage, schwach werde, verurteilt und gekränkt werde. […] Gerade in diesem Menschen leuchtet die Wahrheit Gottes auf. […] Jesus ist der wahre Mensch, weil er von Gott kommt.“
– Anselm Grün (aus: „Jesus – Wege zum Leben“, Johannes-Evangelium)
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„Was bleibt von mir, wenn dieser Gedanke oder dieses Gefühl endet?“
Stell dir im Alltag immer mal wieder diese Frage. Ohne es bewusst zu reflektieren, ist dir völlig klar, dass du nicht verschwindest, wenn ein Gedanke oder ein Gefühl verschwindet. Aber was bleibt von dir, wenn sie verschwinden? Woraus besteht dein kontinuierliches Ich-Gefühl?