Ingo Zacharias

Freiheit des Jetzt

Vom Gedanken-Ich zur Präsenz-Identität

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Katsuki Sekida: Ein steter Strom von Gegenwärtigem

Im absoluten Samadhi gibt es keine Zeit. „Keine Zeit“ – das heißt: nur die gegenwärtige Zeit. Das ist nicht nur im Samadhi wahr, das man im Zazen erreicht, sondern auch immer dann, wenn Sie sich ganz auf etwas Ernsthaftes einlassen. Wenn Sie zum Beispiel eine wichtige Untersuchung anstellen, kann es sein, dass Ihnen die Zeit beträchtlich verkürzt erscheint. Eine Stunde verfliegt wie fünf Minuten. Wenn man Sie darauf aufmerksam macht, dass die Zeit abgelaufen ist, werfen Sie einen Blick auf die Uhr im Raum und vermuten fast, jemand müsse die Zeiger verstellt haben.

In Wirklichkeit waren Sie in einer Art Samadhi in Ihrer Arbeit aufgegangen, dass Ihre psychologische Zeit ganz kurz geworden ist. Ihre Aufmerksamkeit war ganz auf Ihre Tätigkeit gerichtet, und für die Reflexionstätigkeit des Bewusstseins blieb nichts übrig. Sie waren ganz und gar hingegeben, und darum waren Sie sich Ihrer selbst, Ihrer Gedanken oder Ihres Verhaltens gar nicht bewusst. Sie waren zeitlos. Oder, mit anderen Worten, Sie waren in reiner Gegenwart, und in dieser Gegenwart kommt und geht vieles, spielen sich Dinge ab und hören auf.

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Eckhart Tolle: Vom Objektbewusstsein zum Raumbewusstsein (Teil 2)

So sieht die Wirklichkeit der meisten Menschen aus: Sobald etwas wahrgenommen wird, wird es vom Phantomselbst, dem Ego, benannt, interpretiert, mit etwas anderem verglichen, geschätzt, verabscheut und als gut oder schlecht bewertet. Die Leute sind in Gedankenformen, im Objektbewusstsein gefangen.

Du kannst erst spirituell erwachen, wenn das zwanghafte, unbewusste Benennen abklingt oder du dir seiner zumindest bewusst wirst, sodass du es beobachten kannst, während es geschieht. Es ist dieses ständige Benennen, das dem Ego als dem unbeobachteten Denken seinen Platz sichert. Sobald es jedoch nachlässt oder du dir wenigstens seiner bewusst wirst, entsteht innerer Raum, und dann bist du nicht länger Sklave deines Denkens.

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Eckhart Tolle: Vom Objektbewusstsein zum Raumbewusstsein (Teil 1)

Das Leben der meisten Menschen ist voll gestopft mit Dingen: materiellen Dingen, Dingen zu tun, Dingen zum Nachdenken. Ihr Leben gleicht der Geschichte der Menschheit, von der Winston Churchill einmal sagte, sie sei »eine verfluchte Sache nach der anderen«. Ihr Kopf ist voll gepackt mit aufeinander folgenden Gedanken.

Das ist die Dimension des Objektbewusstseins, die bei vielen Menschen die vorherrschende Wirklichkeit ist und ihr Leben so sehr aus dem Gleichgewicht bringt. Zum Objektbewusstsein muss das Raumbewusstsein ein Gegengewicht bilden, damit unsere Erde wieder gesunden und die Menschheit ihr Schicksal erfüllen kann. Die Entstehung von Raumbewusstsein ist die nächste evolutionäre Stufe der Menschheit.

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Byron Katie: Ursprüngliches Einssein

„Das Tao, das mitgeteilt werden kann, ist nicht das ewige Tao.“

Die Wirklichkeit lässt sich nicht in Worte fassen. Worte begrenzen sie. Wir quetschen sie in Substantive, Verben und Adjektive und hemmen so den Fluss vom einen Augenblick zum nächsten. Das Tao, das mitgeteilt werden kann, ist nicht das ewige Tao, weil ihm der Versuch des Mitteilens eine zeitliche Dimension verleiht. Das Bemühen, etwas zu benennen, ordnet es zeitlich ein. Was benannt wurde, ist nicht mehr ewig. »Ewig« bedeutet frei, grenzenlos, ohne festen Platz in Zeit oder Raum, ungehindert gelebt.

Das, was gerade in diesem Sessel sitzt, hat keinen Namen. Ich bin die Erfahrung des Ewigen. Bereits der Gedanke »Gott« bringt alles zum Stillstand und ordnet es zeitlich ein, und indem ich »Gott« erschaffe, erschaffe ich ebenso »Nicht-Gott«. Sie können Gott auch durch jeden anderen Begriff ersetzen – mit dem Gedanken »Baum« erschaffe ich »Baum« und »Nicht-Baum«. Der Vorgang ist der gleiche.

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Du bist der Himmel, nicht die Wolken

Ereignisse kommen und gehen.
Gefühle kommen und gehen.
Gedanken kommen und gehen.

Sie alle sind wie die Wolken,
die am Himmel vorüberziehen –
manchmal hell und manchmal dunkel.

Doch hinter den Wolken ist immer
der Himmel vorhanden –
völlig ungestört und frei.

Mögest du nie vergessen:
dieser Himmel, das bist DU.

Diese Zeilen habe ich vor kurzem für mein Patenkind zur Taufe geschrieben. Sie drücken meinen tiefsten Wunsch für dieses neue Erdenwesen aus: Möge es sich nicht in falschen, leidvollen Identitäten verlieren und sich seiner wahren, leidfreien Natur bewusst sein.

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