Ingo Zacharias

Freiheit des Jetzt

Vom Gedanken-Ich zur Präsenz-Identität

Jahr: 2016 (Seite 1 von 4)

Tony Parsons: Da ist keine Geschichte – da ist einfach nur Leben

Ich warne euch am besten gleich, dass ich keine erleuchtete Person bin und dass keine Person in diesem Raum je erleuchtet werden wird. So etwas wie eine erleuchtete Person gibt es nicht. Das wäre ein Widerspruch in sich. Außerdem möchte ich sagen, dass hier keine Lehre welcher Art auch immer verkündet wird. Hier wird nichts gelehrt, weil hier niemand ist, der etwas lernen müsste.

Alles, was hier wirklich passiert, ist, dass wir als Freunde beisammen sind, die sich an etwas erinnern. Es geht hier nur darum, sich an etwas zu erinnern, das wir vielleicht verloren oder verlegt zu haben glauben. Einige der Anwesenden haben sich erinnert und viele andere in diesem Raum haben ein Gefühl oder einen Einblick dessen erfahren, was sie für verloren hielten.

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Anssi Antila: Sei still – Glaube keinem Gedanken

Das Interessanteste an jeder Person ist, dass sie nicht existiert.

„Person“ ist ein juristischer Begriff und bedeutet nicht das Gleiche wie „Mensch“. Im Alltag setzten wir beide Begriffe gleich, aber in der spirituellen Lehre meint man mit Person weder ein juristisches Abstraktum noch den Menschen. Person ist das, was du meinst, wenn du „ich“ sagst. Person ist die konditionierte Illusion ein getrenntes Einzelwesen zu sein. Person ist das psychische Ich, das Ego.

Die Person kann nicht erwachen. Die Person kann sich selbst nicht loslassen. Es gibt daher nur einen Weg, die Person loszulassen: Eine andere Instanz in dir (dein wahres Selbst) muss erkennen, dass es die Person nicht gibt. Das ist alles. Das Erwachen kostet keine Mühe. Es ist nur ein einfaches Durchschauen.

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Ayya Khema: Buddhas Lehre des Nicht-Selbst (Teil 2)

Wir können die Wirklichkeit nicht sehen, weil das Festhalten im Weg ist. Das Festhalten färbt alles ein, was wir auch für wahr halten. Jetzt ist es aber nicht möglich, einfach zu sagen: „In Ordnung, ich höre mit dem Festhalten auf.“ Das können wir nicht. Der Vorgang des Auseinandernehmens des „Ich“, nicht mehr zu glauben, dass dies hier ein Ganzes ist, geht nur allmählich vor sich. Aber wenn Meditation überhaupt Nutzen und Erfolg hat, dann muss sich zuallererst zeigen, dass es einen Geist gibt und einen Körper gibt. Da ist keine geschlossene Einheit, die ständig in Übereinstimmung handelt. Es gibt den Geist, der denkt und den Körper handeln lässt.

Das ist der erste Schritt, um sich etwas deutlicher kennen zu lernen. Und dann können wir feststellen „Das ist ein Gefühl“ und „Ich gebe diesem Gefühl einen Namen“, was Erinnerung und Wahrnehmung bedeutet. „Das ist der Gedanke, den ich zu diesem Gefühl habe. Der Gedanke ist aufgekommen, weil die Geist-Bewusstheit mit dem aufsteigenden Gefühl in Berührung gekommen ist.“

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Ayya Khema: Buddhas Lehre des Nicht-Selbst (Teil 1)

Im Buddhismus verwenden wir die Ausdrücke „Selbst“ und „Nicht-Selbst“, und daher ist es wichtig, zu verstehen, was genau mit diesem „Nicht-Selbst“, anatta, gemeint ist, selbst wenn es sich zuerst nur um eine rein gedankliche Vorstellung handelt, denn der innere Kern der Buddhalehre dreht sich um diesen Begriff. Die anatta-Lehre ist nur der Lehre des Buddha eigen. Niemand, kein anderer spiritueller Lehrer, hat Nicht-Selbst auf genau diese Weise ausgedrückt. Und dadurch, dass es von ihm auf diese Weise ausgedrückt wurde, ist es möglich geworden, darüber zu sprechen. Viel ist über Nicht-Selbst geschrieben worden, aber um es zu verstehen, muss man es erfahren. Genau das ist das Ziel der Lehre: die Erfahrung von Nicht-Selbst.

Und doch muss man, um Nicht-Selbst erfahren zu können, erst einmal das Selbst vollständig kennen. Wirklich kennen. Denn sofern wir nicht wissen, was dieses Selbst ist, dieses Selbst, das wir „Ich“ nennen, ist es unmöglich zu wissen, was es bedeutet, zu sagen „Da gibt es kein Selbst“. Um etwas weggeben zu können, müssen wir es erst einmal vollständig in der Hand haben.

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Jack Kornfield: Von der Identifikation zum Gewahrsein

Bei der Nicht-Identifikation hören wir auf, das Erleben als „Ich” oder „mein“ zu betrachten. Wir erkennen, wie unsere Identifikation Abhängigkeiten schafft, Ängste und fehlende Authentizität. Wenn wir Nicht-Identifikation praktizieren, erforschen wir jeden Zustand, jede Erfahrung, jede Geschichte mit der Frage: „Ist das, was ich wirklich bin?“

Wir erkennen den provisorischen Charakter dieser Identität. Anstatt sich mit diesen Schwierigkeiten zu identifizieren, lassen wir los und ruhen im Gewahrsein selbst. Das ist der Höhepunkt der Auflösung von Schwierigkeiten durch RAIN [Recognition (Erkennen), Acceptance (Akzeptieren), Investigation (Erforschen), Non-Identifikation (Nicht-Identifikation), I.Z.].

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