Ingo Zacharias

Freiheit des Jetzt

Vom Gedanken-Ich zur Präsenz-Identität

Jahr: 2015 (Seite 1 von 5)

Eckhart Tolle: Vom Objektbewusstsein zum Raumbewusstsein (Teil 1)

Das Leben der meisten Menschen ist voll gestopft mit Dingen: materiellen Dingen, Dingen zu tun, Dingen zum Nachdenken. Ihr Leben gleicht der Geschichte der Menschheit, von der Winston Churchill einmal sagte, sie sei »eine verfluchte Sache nach der anderen«. Ihr Kopf ist voll gepackt mit aufeinander folgenden Gedanken.

Das ist die Dimension des Objektbewusstseins, die bei vielen Menschen die vorherrschende Wirklichkeit ist und ihr Leben so sehr aus dem Gleichgewicht bringt. Zum Objektbewusstsein muss das Raumbewusstsein ein Gegengewicht bilden, damit unsere Erde wieder gesunden und die Menschheit ihr Schicksal erfüllen kann. Die Entstehung von Raumbewusstsein ist die nächste evolutionäre Stufe der Menschheit.

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Byron Katie: Ursprüngliches Einssein

„Das Tao, das mitgeteilt werden kann, ist nicht das ewige Tao.“

Die Wirklichkeit lässt sich nicht in Worte fassen. Worte begrenzen sie. Wir quetschen sie in Substantive, Verben und Adjektive und hemmen so den Fluss vom einen Augenblick zum nächsten. Das Tao, das mitgeteilt werden kann, ist nicht das ewige Tao, weil ihm der Versuch des Mitteilens eine zeitliche Dimension verleiht. Das Bemühen, etwas zu benennen, ordnet es zeitlich ein. Was benannt wurde, ist nicht mehr ewig. »Ewig« bedeutet frei, grenzenlos, ohne festen Platz in Zeit oder Raum, ungehindert gelebt.

Das, was gerade in diesem Sessel sitzt, hat keinen Namen. Ich bin die Erfahrung des Ewigen. Bereits der Gedanke »Gott« bringt alles zum Stillstand und ordnet es zeitlich ein, und indem ich »Gott« erschaffe, erschaffe ich ebenso »Nicht-Gott«. Sie können Gott auch durch jeden anderen Begriff ersetzen – mit dem Gedanken »Baum« erschaffe ich »Baum« und »Nicht-Baum«. Der Vorgang ist der gleiche.

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Du bist der Himmel, nicht die Wolken

Ereignisse kommen und gehen.
Gefühle kommen und gehen.
Gedanken kommen und gehen.

Sie alle sind wie die Wolken,
die am Himmel vorüberziehen –
manchmal hell und manchmal dunkel.

Doch hinter den Wolken ist immer
der Himmel vorhanden –
völlig ungestört und frei.

Mögest du nie vergessen:
dieser Himmel, das bist DU.

Diese Zeilen habe ich vor kurzem für mein Patenkind zur Taufe geschrieben. Sie drücken meinen tiefsten Wunsch für dieses neue Erdenwesen aus: Möge es sich nicht in falschen, leidvollen Identitäten verlieren und sich seiner wahren, leidfreien Natur bewusst sein.

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Thich Nhat Hanh: Jede Handlung ist ihr eigenes Subjekt

Die Vorstellung vom Entstehen in Abhängigkeit (paratantra) kommt der Lebenswirklichkeit sehr nahe. In ihr werden alle dualistischen Konzepte wie eins/viele, innen/außen, Zeit/Raum, Geist/Materie und andere verworfen, die der Geist benutzt, um die Wirklichkeit einzugrenzen, zu zerteilen und zu formen. Die Vorstellung vom Entstehen in Abhängigkeit kann nicht nur helfen, das gewohnheitsmäßige Zersplittern der Realität zu beenden, sondern sie kann uns auch zu einer direkten Wirklichkeitserfahrung befähigen. Dennoch sollten wir sie als Werkzeug und nicht als eigenständige Wirklichkeitsform betrachten.

Paratantra ist das eigentliche Wesen der lebendigen Wirklichkeit – das Fehlen eines zugrunde liegenden Selbsts. Auch ein Dreieck besteht nur deshalb, weil drei Linien in einem bestimmten Verhältnis aufeinander treffen – und so besteht auch kein anderes Ding aus sich selbst heraus. Da sie keine eigenständige Identität besitzen, sagt man von allen Erscheinungen, sie seien leer (sbunya). Damit sind die Erscheinungen aber keineswegs nicht vorhanden; sie sind lediglich leer von einem eigenständigen Selbst, einer bleibenden Wesenhaftigkeit, die unabhängig von anderen Erscheinungen wäre. […]

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Jiddu Krishnamurti: Das Leben beginnt, wo das Denken endet

Wenn du durch die kleine Stadt wanderst, mit ihrer einzigen Straße und ihren vielen Läden – dem Bäckerladen, dem Fotogeschäft, dem Buchladen, dem offenen Restaurant –, unter der Brücke durch, vorbei an dem Schneider, über eine andere Brücke, vorbei an der Sägemühle, dann den Wald betrittst und weiterhin neben dem Fluss entlang gehst und auf das alles mit völlig wachen Augen und Sinnen schaust, aber ohne einen einzigen Gedanken im Kopf – dann weißt du, was es heißt, nicht abgesondert zu sein.

Du folgst dem Fluss eine oder zwei Meilen weit – wiederum ohne dass ein einziger Gedanke aufflattert –, schaust auf das dahinjagende Wasser, lauscht seinem Rauschen, siehst die Färbung des graugrünen Bergstroms, schaust auf die Bäume und durch die Zweige hindurch auf den blauen Himmel und die grünen Blätter – wiederum ohne einen einzigen Gedanken, ohne ein einziges Wort –, dann wirst du wissen, was es bedeutet, keinen Raum zwischen sich und dem Grashalm zu haben.

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