Ingo Zacharias

Freiheit des Jetzt

Vom Gedanken-Ich zur Präsenz-Identität

Jahr: 2018 (Seite 2 von 2)

Rupert Spira: Ich gehe niemals irgendwohin

Ich bin in einem Zug zum Flughafen Heathrow auf meinem Weg in die Vereinigten Staaten – das ist zumindest das, was die Gedanken sagen. Das Erleben sagt mir, dass ich nirgendwohin gehe. Ich bin immer an dem nicht lokalisierbaren Ort des Erlebens. Nirgendwohin gehend.

Wahrnehmungen fließen durch mich hindurch. Anblicke, Geräusche, Strukturen, Geschmacksrichtungen und Gerüche fließen durch mich hindurch. Und Gedanken verbinden diese zu einer Geschichte, die sagt: „Ich, diese Ansammlung von Gedanken und Empfindungen genannt der Körper und der Geist, bewegt sich durch die Welt“. Aber das Erleben sagt nichts dergleichen. Das Erleben sagt: „All diese fließen durch mich hindurch“. Gebäude, Kabelleitungen, Züge, Geräusche, Anblicke: All diese bewegen sich durch mich. Ich bewege mich nicht durch sie.

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Das erlebende Ich ist die Freiheit, nach der das Gedanken-Ich so angestrengt sucht

„Raum kann ohne Wind sein. Aber der Wind kann nicht ohne Raum sein. Dein wahres Selbst ist wie der Raum. Es ist unendlich. Du kannst ohne den psychologischen Geist sein. Aber er kann nicht ohne dich sein. Du musst beurteilen, wer der Größere ist. Und als der Größere dableiben.“ – Mooji

Unser Leben unterliegt einer zentralen und leidvollen Täuschung. Wir glauben, dass das erlebende Ich identisch mit dem Gedanken-Ich ist. Ganz selbstverständlich sagen wir: „ICH höre das Rauschen der Blätter im Wind“, „ICH sehe die Wolken“, „ICH esse den Kuchen“, „ICH spüre, wie verspannt ich bin“, „ICH fühle mich gerade verletzt“ oder „ICH denke darüber nach, wohin ich im Sommer am liebsten in Urlaub fahren möchte“.

Aber all diese Aussagen sind zunächst einmal nur Gedanken! Gedanken, die das Wort „Ich“ enthalten. Dabei ist die Stimme im Kopf, die „Ich“ sagt, sicher nicht das, was das Hören, Sehen, Fühlen oder Denken macht und die gehörten, gesehen, gefühlten oder gedachten Objekte erlebt. Auf was verweist dann das Wort „Ich“? Wo ist dieses Erlebenszentrum zu finden?

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Adyashanti: Das, was die Gedanken niemals berühren

Die menschliche Situation ist durch eine zwanghafte und besessene persönliche Beziehung zu Gedanken gekennzeichnet. Im besten Fall sind Gedanken eine symbolische Repräsentation der Realität; im schlimmsten Fall nehmen Gedanken den Platz der Realität ein. Unsere Gedanken beschreiben und interpretieren sowohl die äußere Welt als auch unser inneres Erleben. Sich ein Leben vorzustellen, das in irgendeiner anderen Form gelebt wird, ist für die meisten Menschen unvorstellbar. Gedanken sagen uns, wer wir sind, was wir glauben, was richtig ist und falsch, was wir fühlen sollten, was wahr ist und unwahr, und wie wir in dieses Ereignis genannt “Leben” hineingehören.

Wir erschaffen buchstäblich uns selbst und unser Leben aus Gedanken. Außerdem verbinden wir das Ende von Gedanken mit Schlaf, Unbewusstsein oder Tod. Es ist diese sehr persönliche Beziehung zu den Gedanken, die die Ursache für all die Angst, Unwissenheit und das Leiden ist, die die menschliche Situation kennzeichnet, und die die Manifestation von wahrer Liebe in diesem Leben zunichte macht.

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Jeff Foster: In dem Raum sitzen, wo nichts geklärt werden muss

Es ist so wunderbar, einfach in diesem offenen Raum zusammen zu sitzen, wo nichts gelöst oder geklärt werden muss; wo wir nicht uns selbst heilen oder geheilt werden müssen; wo unsere Fragen nicht beantwortet werden müssen; wo unsere Fragen endlich einfach Fragen sein dürfen; wo unsere Unsicherheit nicht in Sicherheit transformiert werden muss; wo unseren Zweifeln endlich die Erlaubnis gegeben wird, einfach Zweifel zu sein.

Hier, in dieser warmen Umarmung die wir sind, in diesem Platz wahrer Meditation, ohne einen Meditierenden, ohne ein Ziel, ohne eine Kontrolleur, müssen wir keine Antworten finden, brauchen wir nicht zu einer geistigen Schlussfolgerung über das Leben kommen, brauchen wir nicht alles zu klären, weil endlich, endlich, unser Fragen und unser Unterwegssein, unser Versuch, alles zu schaffen und zu bewältigen, unser Suchen und unsere Verzweiflung, weil wir keine Antworten finden – all dem wird einfach erlaubt, hier zu sein, genauso wie es ist.

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